Dieses nahezu erschütterungsfreie und geräuscharme Gründungsverfahren wurde gewählt, da das neue Zweifamilienhaus in einem ruhigen Wohngebiet in einer nur 10,90 m breiten Baulücke, direkt zwischen den unterkellerten Nachbargebäuden errichtet wird.
Pfahllängen und -lasten
Die Baustelle liegt unmittelbar östlich des wiederverfüllten Braunkohletagebaus in der Erdbebenzone 2. Aufgrund der dort anstehenden Baugrundverhältnisse mit sechs bis acht Meter unter GOK anstehenden nicht tragfähigen Böden war für die sichere Tiefgründung des Gebäudes eine qualitativ hochwertige Pfahlgründung erforderlich. Aarsleff Grundbau wurde für diese Aufgabe angefragt und beauftragt.
Für die sichere Tiefgründung kamen Pfähle mit Längen bis zu 11 Meter und Pfahllasten bis 1.150 kN zur Ausführung. Die Vollverdrängungsbohrpfähle überbrücken so die mächtige Deckschicht aus nicht tragfähigen weichen bis steifen Lößlehm und wurden in den darunter gut tragfähigen mitteldicht zur Tiefe hin dicht bis sehr dicht gelagerten Terrassensanden abgestellt.
Der AG 440 Vollverdrängungsbohrpfahl mit neuester Technologie
Der AG 440 ist ein Ortbetonpfahl nach DIN EN 12699 mit einem Pfahldurchmesser von 440 mm und mit verlorener Spitze. Eine verlorene Spitze verhindert das Eindringen von Boden und Wasser während des Abteufens. Die Pfahlbewehrung wird nach dem Erreichen der Solltiefe im Schutze des Bohrrohrs eingebaut.
Der anschließende vollautomatische Betoniervorgang wird kontinuierlich überwacht und gesteuert. Durch eine neue Technologie, über die aktuell nur Aarsleff Grundbau verfügt, wird der Betondruck in jeder beliebigen Tiefe an der Austrittsstelle bestimmt und aufgezeichnet. Dadurch wird die fachgerechte Herstellung des Pfahls und eine sichere Gründung des aufgehenden Bauteils gewährleistet.