Brücke Staatsstraße bei Bindlach

Brücken-Dammgründung mit Fertigpfählen

Zur Beseitigung eines höhengleichen Bahnübergangs an der Staatsstraße 2183 nahe Bayreuth nördlich der Ortschaft Bindlach war bereits im Jahr 2008 eine Straßenbrücke über die Bahnlinie „Weiden – Wirsberg“ errichtet worden. Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Bayreuth, beauftragte die Münchner Ingenieurgesellschaft EDR mit der Planung der Straßendämme beiderseits dieser neuen Brücke.

Die dort vorherrschenden besonderen Baugrund- und Grundwasserverhältnisse stellte die Konstrukteure vor komplexe Probleme. Nach der Beschreibung im Baugrund- und Gründungsgutachten des „Zentrum Geotechnik“ der TU München war es aus geotechnischer Sicht nicht zulässig, die Dammkonstruktion auf dem vorhandenen Untergrund herzustellen. Zum einen hätte das Gewicht der bis zu 10 m hohen Dämme mehrjährige Konsolidierungssetzungen in den über den Buntsandsteinschichten des Trias befindlichen Weichschichten aus Torf und Auelehm bewirkt, zum anderen hätten diese Setzungen und die damit verbundenen Veränderungen im Untergrund schwerwiegende Konsequenzen für das Grundwasser nach sich gezogen. Aufgrund mehrerer Entnahmebrunnen zur Trinkwassergewinnung in der Umgebung des Brückenbauwerkes ist das gesamte Baufeld als Grundwasserschutzzone III ausgewiesen, damit sind bautechnische Maßnahmen besonderen Anforderungen unterworfen. Diese örtlichen Besonderheiten schlossen jede Art Tiefgründung unter Verwendung von Ortbeton kategorisch aus, ein großflächiger Bodenaustausch wurde als technisch grenzwertig und wirtschaftlich nicht darstellbar verworfen. Sämtliche Untersuchungen von verschiedensten Gründungsvarianten führten letztendlich zu der einzig möglichen Entscheidung, die Dämme auf Fertigteil-Rammpfählen aus Stahlbeton zu gründen.